Ein anderes Land, eine andere Swingerkultur: Wie ihr sicherlich gemerkt habt, sind die Menschen auf den diversen Kontinenten sehr verschieden. Und was für ihre Mentalität gilt, gilt ebenso für die Swingerkultur.
Von daher kann eine spannende Mischung entstehen, wenn ihr zusammen mit Menschen anderer Nationalitäten über den Bettenrand schaut.

Swingerkultur weltweit – wie ähnlich sind sich Swinger untereinander?

Die Masse der Swinger ist unter einem gemeinsamen Motto vereint: „Alles kann, nichts muss.“
Tatsächlich trifft das auf viele Swinger weltweit zu. Wobei unterschiedliche Ansichten über Sex, Erotik und Freizügigkeit durchaus bedeutsam sein können.

Freie, also legale Leidenschaft in Fernost?

Ein Europäer muss kaum Sorgen haben, nach einer Swingerparty im Club oder in einem privaten Haus festgenommen zu werden.

Schon anders sieht es da bei einem Chinesen aus: Im Jahr 2010 wurde beispielsweise ein chinesischer Professor angeklagt, der privat knapp 20 Sexorgien organisiert hatte.
Die Konsequenz: Dreieinhalb Jahre Haft. Was aber nicht bedeutet, dass es in China keine Gelegenheiten zum Swingen gibt: Inzwischen existieren schätzungsweise mehrere Tausend private Swingerrunden. Offizielle Swingerclubs werden aufgrund der strengen chinesischen Sexualmoral nicht ausgeschrieben.
Kein Wunder in einem Land, in dem Sexualkunde nicht einmal in Schule und Universitäten auf dem Unterrichtsplan steht. Doch der Widerstand gegen diese Handhabung nimmt zu und die Chinesen werden immer offener. Ihr dürft also gespannt sein, wie sich die chinesische Swingerkultur im Laufe der nächsten Jahre verändern wird. Sexspielzeug ist im Gegensatz dazu in China ganz normal und wird in Apotheken artigen Läden verkauft.

Und in anderen asiatisch-afrikanischen Ländern?

Noch komplizierter ist die Lage in Afrika und im Nahen Osten. Hier verstoßen potenzielle Swingerclubs, Swinger und Partnertausch großteils gegen die staatliche wie die religiöse Ordnung. So wurde im Nahen Osten einem Betreiber einer Swingerclub-Seite bereits mit der Steinigung gedroht. Da könnt ihr euch also ausmalen, dass die dortige Swingerkultur sehr versteckt bleiben muss. Zumindest noch einige Zeit, um keine unschönen Konsequenzen nach sich zu ziehen.

Doch es geht auch anders …

Während sich Asiaten und Afrikaner zumindest nach außen hin eher bedeckt halten, sind viele Europäer und Amerikaner schon deutlich lockerer.

Insbesondere in vielen südamerikanischen Metropolen gehören Swingerclubs und ein offener Umgang mit Sexualität ins Städtebild. Auf dem Land müsst ihr dagegen mehr nach offensichtlichen Spuren der Swingerkultur suchen. Doch vor allem im Umgang mit Lesben und Schwulen hat sich in Südamerika einiges getan. In Uruguay dürfen Homosexuelle inzwischen sogar heiraten.

Im Norden des Kontinents, vor allem in den USA, ist das Swingen ein noch etwas zweischneidiges Schwert. Viele Amerikaner besitzen eine deutlich zugeknöpftere Sexualmoral, als es diverse Pornos vermuten lassen. Gerade in den USA ist der Unterschied in der Prüderie zwischen Städtern und Menschen auf dem Land mitunter extrem.

Apropos Luft nach oben

Das trifft auch auf viele europäische Gegenden zu, wobei Europa mit diversen Hot-Spots der Swingerkultur aufwartet.
Sicherlich habt ihr bereits vom „Schweinchenstrand“ im französischen Cap d‘Adge gehört. Auch auf der spanischen Insel Gran Canaria und auf der Hamburger Reeperbahn spielt die Lust die erste Geige.

Überhaupt sind die Unterschiede zwischen Europäern nicht ganz so groß, wie ihr vielleicht vermuten könntet. Im Grunde gibt es sogar nur eine faustdicke Überraschung:

Die Südeuropäer sind gar nicht so viel heißblütiger als die Mittel- und Nordeuropäer.

Sie haben jedoch das wärmere Klima und Sandstrände, die für Swingerpartys wie gemacht sind. Ein guter Grund, wenn ihr als Swinger mal wieder Urlaub am Mittelmeer machen wollt.

Sehr wahrscheinlich …

trefft ihr dabei den einen oder anderen Niederländer. Sehr wahrscheinlich sogar mit seiner Frau: Schließlich gehört die niederländische Swingerkultur zu den offensten und probierfreudigsten, die die Welt zu bieten hat!

Gesundheit und aufrichtige Gespräche über Sex werden hier großgeschrieben: Es gibt eigene Fernsehsendungen, die die aktuellen Entwicklungen zum Thema Sex offen ansprechen. Und auch in den Clubs sind Ehrlichkeit, Lässigkeit und eine gute Hygiene Ehrensache.
Überhaupt ist das Angebot an Fetischparties recht groß – vorteilhaft für alle Swinger, die sich für einen ganz bestimmten Teilbereich wie Bondage, BDSM, LLL, GB oder PT interessieren.

Hinzu kommt, dass Niederländer untereinander und auch bei Gästen eine gewisse freundschaftliche Atmosphäre schätzen. Deswegen kennt man sich sehr oft untereinander und auch viele Solo-Frauen haben keine Bedenken, eine Privatparty oder einen Club zu besuchen.
Ansonsten gilt: Erlaubt ist, was gefällt! Solange alle am Montagmorgen wieder pünktlich bei der Arbeit erscheinen, ist alles im grünen Bereich. Auch dann, wenn ihr ansonsten seit Freitag-Abend die Nacht zum Tag gemacht habt …

Bild von Pietro Zuco on Flickr.com under CC BY-SA 2.0 license
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